Noch 44 Tage bis Weihnachten – Zeit, sich über Geschenke Gedanken zu machen. Wie wäre es mit einem typographischen Bild? Hierbei werden einfach Wörter zu einem bestimmten Thema gesammelt, optisch passend angeordnet und z.B. auf Leinwand gedruckt. Die Möglichkeiten sind dabei sehr vielfältig: Der vergangene Familien-Urlaub oder das letzte tolle Ereignis mit Freunden werden dekorativ in Buchstaben festgehalten. Ein typografisches Bild ist persönliches Kunstwerk, mit dem man ein sehr individuelles Geschenk machen kann.
Die Idee zu diesem hier vorgestellten Bild hatte meine Freundin Franziska. Sie ist auch ein sehr kreativer Kopf und eine Meisterin mit Häkelnadel und Faden. Unter dem Namen »The foolish Owl« veröffentlicht sie ihre Kunstwerke. Aber schaut es euch am besten selbst an in ihrem Blog.
Bei der Umsetzung ihrer Idee habe ich sie unterstützt und die einzelnen Schritte hier festgehalten.
Wort für Wort zum typographischen Kunstwerk
Eine lockere Zusammenstellung von Begriffen, die den Anschein von Zufälligkeit hat, ist dennoch ein wenig Puzzle-Arbeit. Aber mit etwas Geduld und System kommt man zu einem harmonischen Ergebnis.
Zunächst müssen natürlich erst einmal alle Wörter aufgeschrieben werden, die in der Typografik untergebracht werden sollen. In diesem Bild, mit den Maßen 30 x 30 cm, habe ich 46 einzelne Wörter und einige Textzeilen verbaut. Das verwendete Programm war Adobe InDesign. Aber es eignet sich jede andere Anwendung, in dem einzelne Textteile unabhängig voneinander verschoben und gedreht werden können.
Als Vorbereitung für die Zusammenstellung am Computer, kann man sich die Wörter in verschiedenen Schriftgrößen auch ausdrucken, ausschneiden und analog zusammenpuzzeln. Diese Vorlage kann dann als Übersicht für die digitale Arbeit verwendet werden.
1. Eine Mitte bestimmen
Damit der Blick auf die Grafik eine Orientierung bekommt, ist es sinnvoll eine Mitte festzulegen, die zugleich das Thema der Wortsammlung vorgibt. Im Beispiel wird der Mittelpunkt von einer Jahreszahl gebildet. Um den Titel herum werden nun die ersten 15 Begriffe verteilt. Sehr lange Wörter, wie sie im Deutschen oft vorkommen, können in einer kleineren Schriftgröße geschrieben werden, um sich an kürzere optisch anzugleichen. Die Wörter der ersten Ebene sind hier 50pt und 60pt groß.
2. Struktur festlegen
Mit den nächsten 16 Begriffen der Schriftgröße 40pt, wird die Bildstruktur festgelegt. Das bedeutet, dass die vorhandenen Wörter mit den neu hinzugefügten verbunden werden. Dazu ist es hilfreich Hilfslinien zu ziehen, um die Wörter optisch in eine Zeile zu bekommen oder sie im rechten Winkel zueinander anzuordnen.
3. Wörter auffüllen
In der relativ kleinen Schriftgröße von 30pt werden die restlichen Einzelwörter im Bild untergebracht. Mit ihnen schließen sich die ersten Lücken, so dass die mit Text gefüllten Felder immer größer werden und zusammenhängender erscheinen. Die jetzt noch freien Weißräume kann man entweder wirken lassen und das typographische Bild ist vollendet oder man füllt die leeren Flächen mit weiteren Schriftzeichen auf.
4. Lücken schließen
Die freien Felder zwischen den einzelnen Wörtern habe ich mit zusammenhängenden Textzeilen aus Songs gefüllt. Die Schrift ist mit 22pt die kleinste auf dem Bild verwendete und wurde in einem anderen Grünton geschrieben. Das gibt der Buchstabengrafik eine gewisse Tiefe und Struktur.
Auf Leinwand gedruckt und gerahmt ist das typographische Bild sehr dekorativ und wertet jeden Raum auf.
Das Bild aus Buchstaben zum Anfassen
Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, erzeugt man aus seinem Dokument entweder eine PDF- oder eine JPG-Datei. Das hängt ganz davon ab, welches Dateiformat der Anbieter verarbeiten kann, bei dem man sein Kunstwerk drucken lassen möchte. Sicherlich gibt es hier eine Vielzahl von Druckereien, welche den Service anbieten, eigene Dateien auf unterschiedliche Oberflächen drucken zu lassen, so dass man die Qual der Wahl hat. Bei meiner Recherche bin ich auf den Online-Anbieter myposter gestoßen. Hier kann man sich zwischen mehreren bedruckbaren Materialien und einer riesigen Auswahl an Formaten entscheiden und sogar eigene Formate angeben.
Franziska hat das typographische Bild auf mit Leinwand bespanntem Keilrahmen drucken lassen. Die Buchstaben sind trotz grober Oberfläche scharf gedruckt und die beiden Grüntöne lassen sich gut unterscheiden. Die Fotos hat sie extra für diesen Beitrag für mich geschossen und zur Verfügung gestellt.
Ein individuelles Kunstwerk nach Wunsch
Wer sich die Mühe von einem typographischen Bild selbst nicht machen möchte oder einfach die Möglichkeit dazu nicht hat, kann sich gern bei mir melden. Ich entwerfe euch ein individuelles Kunstwerk aus Buchstaben nach euren Vorstellungen.